X

Schulmaterial für die Grund- und Hauptschule in Slatina Timis

Seit vielen Jahren fahre ich regelmäßig nach Rumänien, um per Motorrad abseits der wenigen Straßen Land und Leute kennen zu lernen. Aus Sicherheitsgründen sollte man dabei mindestens zu dritt sein. So suche ich mir immer ein kleines Team zusammen. Heuer sind es Jörg und Bernd, die mich begleiten. Beide haben noch keine Erfahrung in diesem Metier. Bei einer Vorbesprechung informiere ich die Beiden, dass ich einen halben Tag eingeplant habe, um dem A.D.A.M.S. in Slatina Timis ein paar Sachen vorbei zu bringen. Jörg ist gleich Feuer und Flamme und fragt, ob er auch etwas beitragen kann. Klar, kann er. Schulmaterial wird immer benötigt und gleich nebenan ist eine Schule, die wir 2011 schon einmal versorgt haben.

Jörg fragt bei seinem Arbeitgeber um Unterstützung und erhält auch tatsächlich die Zusage über mehrere hundert Euro, die dann auch in Form von Schulmaterial mit auf unsere Reise gehen.

Eine knappe Stunde benötigen wir für die 26 km von unserer Unterkunft bis zum Gesundheitszentrum in Slatina Timis. Dort sind wir mit Johny verabredet, der Englisch spricht und für uns übersetzen wird. Das Wartezimmer ist heute voll besetzt, als ich eintrete. Ich grüße auf Rumänisch, die Leute im Warteraum erwidern meinen Gruß. Als ich ein wenig umher sehe, zeigt eine Dame nach hinten: Johny e acolo. Der kommt zeitgleich im grünen Arztkittel um die Ecke und begrüßt mich. Wollen wir gleich los? Fragt er mich. Ich überlege, on das o.k. ist, wenn das Wartezimmer so voll sitzt, aber Johny ist schon draußen und begrüßt den Jörg und den Bernd.

Wir fahren zur Schule, die aus drei Gebäudekomplexen besteht. Die Sachen tragen wir in eine 3. Klasse, dort begrüßt uns die Lehrerin in deutsch. Johny, der Leiter des Gesundheitszentrums richtet ein paar Worte auf rumänisch an die Kinder, dann werde ich gebeten, etwas über uns und unsere Aktion zu sagen. Leider übersetzt die Lehrerin nicht sofort, weshalb die Kinder erstmal etwas verdutzt gucken, als Jörg, Bernd und Johny die Kartons öffnen um Lineale, Malkästen, Stifte, Malblöcke und ähnliches zu verteilen. Auch einen Balsaholz-Wurfgleiter bekommt jedes Kind. Die Lehrerin verhindert, dass diese gleich zusammengesteckt und ausprobiert werden. Ich mache derweil ein paar Fotos.
Ähnliches machen wir auch noch in weiteren Klassenzimmern der Grundschule. Als alle Klassen versorgt und auch noch ein paar ‘Reservesachen’ und Batelscheren/Kleber an die Lehrerinnen verteilt sind, wollen wir zur Hauptschule, für die wir Blöcke, Stifte und Hefte haben.

Vorher jedoch müssen wir im Lehrerzimmer Platz nehmen und einen Kaffee trinken, der extra für uns vorbereitet wurde. Die Lehrerinnen wollen über uns erfahren und natürlich damit auch danke sagen. Also trinke auch ich einen Kaffee – so einen richtigen rumänischen, mit Satz.
Draußen läuter die Schulglocke. Ich frage, ob die Kinder nun Pause haben, was eine der Lehrerinnen bejaht. Dann fügt sie lächelnd hinzu: Nein, nicht die Kinder haben Pause, sondern die Lehrer, damit sie sich von den Kindern erholen können.
Als die Glocke das nächste mal klingelt, verabschieden wir uns und bekommen nochmals danke gesagt. In der Hauptschule versorgen wir weitere zwei Klassen, den Rest geben wir im Sekretariat ab. Auch hier freut man sich über unsere Mitbringsel und bestätigt, dass diese gebraucht werden.

Fred: