Ein Bett im Volvo
Nachdem wir kurz vor der Rallye notgedrungen auf ein anderes Fahrzeug gewechselt haben, mussten wir uns auch Gedanken machen, wie wir ie Logistik auf die veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Der Scenic ist höher, somit hätten wir viel mehr Platz unter dem Bett gehabt, um noch Sachen zu verstauen.
Beim Volvo war alleine schon das Bett eine neue Herausforderung.
Während ich noch am Überlegen war, wie ich einen stabilen Low-Budget-Unterbau für unsere Schlafstätte aus dem vorhandenen Palettenholz zusammensetze, war Elisabeth am PC aktiv. Kurze Zeit später hatte sie eine Lösung:
Ein Lattenrost für 10 Euro, abzuholen in Augsburg. Es hat nicht lange gedauert, mich umzustimmen, deshalb waren wir wenig später im Volvo zu einer Testfahrt unterwegs. Ein wenig spontan war es schon, ich war zwischenzeitlich schon unterwegs zu meiner Werkstatt. Der Koffer mit den Spanngurten lag zu Hause im Focus, das haben wir erst bemerkt, als Elisabeth bei mir ankam. Na gut, ein Panzertape hatte ich dabei, das muß genügen. Der Lattenrost ist zu groß, um ihn im Auto zu transportieren.
Flugs ist er dann auf der Dachreling des Volvo verstaut, wir befestigen ihn sicher mit dem Powertape, bevor wir uns an den Rückweg machen. Die geplanten Arbeiten in der Werkstatt verschiebe ich auf morgen, denn heute kommt erstmal die Kappsäge zum Einsatz. Der Lattenrost muß kürzer und auch ein ganzes Stück schmäler gemacht werden, damit er in den Volvo passt. Ich zerlege das Gestell, schnelde jede Latte einzeln auf das passende Maß und setze das Ganze dann wieder zusammen.
Passt perfekt.
Dann holen wir die mittlerweile Rallyeerprobte Matratze dazu, die wir über eine ähnliche Aktion ergattert und schon damals um 20cm gekürzt haben, damit diese im Libero Platz fand.
Wir messen die Höhe und überlegen, wie viel Luftraum nach oben notwendig ist. Eine dünnere Matratze lässt sich in der Kürze der Zeit nicht auftreiben, so werden es dann letztendlich nur 12cm, die ich mittels Kantholzabschnitten unter den Lattenrost schaffe, um darunter Material zu transportieren.
Die Matratze kommt nochmals heraus, damit wir den Unterbau hochklappen und das Fahrzeug darunter beladen können. Dann kommt die Matratze zurück an ihren Platz, wird mit Zudecke und Kissen ergänzt und das Projekt Schlafstätte kann abgehakt werden. Kostenrahmen: Unter 15 Euro.
Es bringt schon erhebliche Vorteile, das Bett quasi einsatzbereit dabei zu haben: Man muß nicht erst einen Platz fürs Zelt suchen, ist unabhängig von der Witterung, man ist sicherer als im Zelt und letztendlich geht es blitzschnell. Sobald man einen Platz für duie Nacht gefunden hat, holt man die Reisetaschen vom Bett nach vorne auf Fahrer- und Beifahrersitz und schon ist das Nachtlager einsatzbereit. Genauso schnell ist man am nächsten Morgen wieder reisebereit.
Bei der letzten Rallye waren wir nach wenigen Tagen auf die Handgriffe eingespielt und hatten dann mehr Zeit, um zu kochen oder einfach den Sonnenuntergang oder die Landschaft zu genießen.