20.06.2014 Spakness – Nordkap (Elisabeth)
Nach einer verwunderlich guten Nacht, ohne Frieren, starten wir um 9.00 das Auto.
Mit auf unserem Übernachtungsplatz standen auch die netten Motorbienen. Nach einem kurzen Gespräch stand fest… auch wir wollen in Alta, trotz Zeitnot, die Felsmalereien anschauen .
Kurze Zeit nach dem Start fängt es an zu schneien, Das Polarmeer hat heftige Wellen, obwohl sie bis in die Tiefe der Fjords einen weiten Weg haben.
Hier in Norwegen haben wir das MANUEL DIRIGERIE kennenlernen dürfen. Dabei wird die Autoschlange von einem Leitfahrzeug durch die Baustelle geleitet. Ist die eine Seite durch dreht es um und es geht wieder zurück. Bei sehr langen Baustellen und wenn du im falschen Moment bei so einer Schlange ankommst, kann das schon mal ein paar Minuten dauern.
Heute haben wir Rentier Herden gesehen, viel Schnee und es war sehr kalt. Wie halten das die Samen aus, für die ist ja gerade schließlich Sommer.
Die ältesten Felszeichnungen in ALTA sind etwa 6000 Jahre alt ,die jüngsten 2000. Eingeritzt in den Stein wurden sie auf Meereshöhe, als Trennung zwischen Unter- und Oberwelt.
Beim Abschmelzen der Gletscher hat sich das Gebiet um etwa 30 Meter angehoben (Druckentlastung), dadurch können wir heute die Zeichnungen hoch über dem Meeresspiegel betrachten. Allerlei Getier, wie Bären, Gänse, Rentiere, Elche, Fische, lassen sich erkennen. Auch Menschen bei unterschiedlichen Tätigkeiten und Schiffe. Alles sehr interessant.
Da wir noch nicht gefrühstückt haben und es bereits gut auf 12.00 Uhr zugeht, entschließen wir uns zum Mittagessen, eigentlich das erste richtige Essen auf der Rallye ( ansonsten wurde selbst gekocht oder es gab Fastfood ). Fred entschließt sich für gekochtes Lamm, ich esse einen Salat mit Rentierfleisch.
Der Weg zum Nordkap führt uns über eine Hochebene ( 280 – 350 Meter ü.N). Immer wieder schneit es auch zwischendurch, die Rentiere kommen bis ganz nah an die Straße, wohl weil da schon das Gras länger gewachsen ist. Einem Tier wurde das zum Verhängnis.
An der Gabelung Olderfjord biegen wir Richtung Nordkap ab, jetzt führt die Straße immer am Porsangenfjord entlang, mal hoch, mal runter und durch 2 lange Tunnels, einer davon geht unter einem Fjord durch und ist 212 unter n.N. Und 6875 Meter lang, nix für meine Platzangst und obwohl ich durch das Fahren abgelenkt bin, bemerke ich so eine kleine Panikattacke.
Am Nordkap angekommen regnet es in Strömen und es pfeift uns ein kalter Wind um die Ohren.
Die angekommenen Rallye Autos stehen in einer Reihe und wir stellen uns dazu…Da wir uns auch in den Wolken befinden, ist die Sicht in das tosende Meer hinunter von der steilen Klippe nicht so gut, die berühmte Weltkugel aber kann man dann doch gut erkennen.
Um unsere Tagesaufgabe, ein Bild mit Auto, uns und Weltkugel, erfüllen zu können, fotografieren die gerade auch anwesenden Rallye Teilnehmer sich gegenseitig, das Auto muss irgendwie dazu gedingst werden, denn mit diesem gibt es keine Möglichkeit so nah hinzukommen, dass Kugel und Auto gemeinsam fotografiert werden können. Trotz des schlechten Wetter sind die Teilnehmer der Baltic Rallye gut drauf und noch immer mit Freude dabei, wir eingeschlossen.
Im Laden kaufnenwir dann noch die für Spenden versprochenen Postkarten und dann machen wir uns wieder auf den Rückweg. In Honningsvag schreiben wir die Karten, so dass wir sie auch hier noch einwerfen können, denn dieser Ort ist der letzte den wir erreichen, welcher auch vom Hurtigroutenschiff angefahren wird.
Wir beschließen noch soweit zu fahren bis uns die Müdigkeit einen Schlafplatz suchen lässt.Den finden wir in Lakselv.
Obwohl es noch immer stark regnet bereitet Fred noch ein Abendessen zu. Ich werde in dieser Zeit um räumen, denn heute werden wir wohl auch im Auto essen müssen .