Nach dem Aufwachen überrascht uns ein deutscher Rentner mit einem Willkommensgespräch. Dass er auf diesem fürchterlichen Campingplatz mehrere Monate in einem Campingauto verbringt wundert mich schon sehr. Überhaupt gefällt mir auch im Hellen Agadir nicht, dazu kommt jetzt noch dass unser Auto nicht anspringen will.
Zunächst versuchen wir es über die ADAC Pannenhilfe, die bis Agadir funktionieren soll. Allerdings ist heute Sonntag und da läßt sich von offizieller Seite nichts organisieren. Sie gibt uns noch den Tip den Chef des Campingplatzes zu fragen, der würde sicherlich einen Monteur kennen.
Ich informiere noch Torsten, nicht dass sie an uns vorbei fahren.

Während wir auf den Mechaniker warten hat Fred noch eine Idee, sie umzusetzen dauerd nicht lange und prompt läuft das Auto wieder, genau dann als der Mechaniker um die Ecke kommt, wir geben ihm für seine Mühe einen finanziellen Ausgleich und starten.

Wir wollen durch das Paradise Valley fahren und auf der Karte sieht es aus als gäbe es eine nördliche Zufahrt. Also fahren wir an der wunderschönen Küste entlang, durch TAGHAZOUTE, dem Mekka der Wellenreiter.

An der südlichen Zufahrt zum Paradise Valley sind wir vorbei gefahren und am Abzweig Richtung Issi  geht eine wunderbar ausgebaute Straße los, das macht uns sicher auf dem richtigen Weg zu sein. Leider hört sie nach wenigen Kilometer auf und es geht auf einem Schotterweg weiter. Die Arbeiter, die wir fragen, sagen uns, dass das der richtige Weg ist.
Nach wenigen Kilometern geben wir auf und kehren um. Es ist unmöglich mit unserem Auto diese „Straße“ zu fahren, noch dazu nach der Panne heute morgen.

Wir müssen wieder zurück bis zur südlichen Zufahrt ins Valley. Dort werden wir aber belohnt. Es ist ein herrrliches Tal mit Palmen und engen Schluchten, klarem Wasser und winzigen Orten.
Am Ende des Tales oben am Berg machen wir halt bei einem Gasthof. Falk vom OK und andere kommen uns entgegen. Nach einem kurzen Gespräch fahren sie weiter und wir gehen erst ein Mal Mittagessen.
Von der Terrasse aus haben wir einen überwältigenden Ausblick auf das ganze Tal…wir essen beide eine Tajine und trinken Tee, zum ersten Mal wird der Tee für uns zeremoniell zubereitet, auch für das Auge ein Genss.
Da Falk uns geraten hat wieder durch das Paradise Valley zurück zu fahren, genießen wir die Durchfahrt ein zweites Mal und fahren dann über die Berge nach Agadir zurück.
Dort füllen wir unsere Vorräte auf und es geht weiter Richtung AGLOU Plage, dem heutigen Etappenziel. Zunächst fahren wir noch auf der Hauptroute N1, dann leitet uns das Navi über winzige Straßen und Dörfer, mit immer wieder wunderschönen Ausblicken aufs Meer. In den Dörfern ist es sehr lebendig, allerdings sehen wir dort nur tief verschleierte Frauen, eigentlich das erste Mal in Marokko.
Zwischen den winzigen Orten allerdings immer wieder Zweifel ob das Navi auch weiß was es tut.
Es weiß es und wir kommen, allerdings schon im Dunkeln auf dem Campingplatz an.

Es gibt warme Duschen und Strom für unsere diversen Geräte, das Wifi funktioniert leider nur in unmittelbarer Nähe des Einganges. Nach Duschen und Essen habe ich nur noch die Energie zu einem Strandspaziergang, der leider nicht möglich ist, da der Platz zum Strand hin mit einer Mauer umgeben ist und auch eine längere Kletterpartie nötig wäre, hin zu kommen.

So genieße ich noch die Ankunft und Gespräche mit anderen Teams und falle müde und glücklich in unser wunderbares Autobett.